Über mich

Atelier 9
Foto: Sina Wolbert

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Martin Weis
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74523 Schwäbisch Hall
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Martin Weis 33
Foto: Sina Wolbert

6 Fragen an Martin Weis

Wie bist zu zur Kunst gekommen?
Nicht über den Kunstunterricht in der Schule. Ich habe nach der Lehre einige Jahre als Kaufmann gearbeitet. Die Zeit der Friedens- und Anti-Atomkraftdemonstrationen ging zu Ende. Aus Zufall bin ich in eine kleine Kunstschule gekommen und habe die besondere Atmosphäre dort gespürt. Aufbruch und Freiheit lagen da in der Luft. Das hat mich sehr fasziniert und war komplett neu für mich. Ich habe gekündigt und dort ein Studium absolviert. Seitdem begleitet mich die Kunst.

Lebenselixier Kunst: Ist das so für dich?
Unbedingt. Ein früher Holzdruck von mir heißt nicht umsonst Tankstelle. Kraftorte waren und sind für mich Orte, an denen Kunst präsent ist. Das kann ein Museum, ein Café oder eine fremde Wohnung sein. Ich tanke dort immer auf, nehme neue Impulse mit nach Hause. Seit gut 30 Jahren mache ich nun Druckgrafik, es ist nicht so schnell wie Malerei. Ich kann dort Formen und Farben eines Themas entwickeln.
Kunst ist heute wichtiger für mich als noch vor wenigen Jahren. Es gibt ja im Leben Entwicklungen, die einen mehr fordern. Ich habe mit Freund:innen ein Mehrgenerationenhaus gebaut, das war richtig Arbeit und ist für das Alter eine gute Sache. Ohne Kunst hätte ich den Prozess nicht so gut durchstanden.

Religion und Kunst: gibt es da für dich Gemeinsamkeiten?
Lustigerweise gibt es gemeinsame Erfahrungen zwischen Kunst und Religion. Es gibt eine gemeinsame Sprache. Es geht aus meiner Sicht in beiden um Schöpfung, Ausdruck und Demut. Viele grundlegende Fragen finden sich in beiden Bereichen. Für mich hat Kunst oft auch eine spirituelle Dimension.

Ist Kunst noch zeitgemäß? Wie wirkt Kunst heute in die Gesellschaft?
Wenn ich an die 1980er-Jahre zurückdenke hat Kunst heute eine geringe gesellschaftliche Relevanz. Leider sind wir heute, und ich nehme mich da nicht aus, viel zu schnell unterwegs. Machen zu viele Dinge nebeneinander und sind dann noch medial vernetzt. Für eine Zwiesprache mit einem Bild fehlt da leider oft die Zeit, langsamer zu werden. Der Fokus liegt im Alltag auf bewährten Strategien und der Betriebswirtschaft. Neues, Ungewohntes und Kreatives tut sich da oft schwer.

Magst du Ausstellungseröffnungen?
Eröffnungen sind für jede Künstlerin/jeden Künstler etwas ganz Besonderes. Es gibt einen Ort und einen Zeitraum, die neuen Kreationen der Öffentlichkeit vorzustellen. Ich besuche gerne Vernissagen, mag aber die Einführungen zu Beginn meistens nicht. Darum geht es ja auch nicht. Es ist spannend, die neuen Arbeiten von Kolleg:innen zu sehen und sich mit ihnen auszutauschen.

Wo entsteht deine Kunst?
Ich habe in meiner Wohnung einen Atelierraum. Dort sind Druckpresse, Farben, Skizzenbücher und meine fertigen Arbeiten. In der Vergangenheit habe ich oft in Kursen gearbeitet, es gibt dort eine wunderbare Energie, die entsteht, wenn viele Menschen gleichzeitig künstlerisch tätig sind. Kunst im einsamen Atelier ist momentan nicht so mein Ding.

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